18.07.2013

Googles halbgare Produktpolitik

Die Aktiengesellschaft Google ist vor allem wegen Ihrem mobilen Betriebssystem Android in aller Munde. Bevor das OS Marktführer in diesem Bereich war, war Google für die meisten nicht mehr und nicht weniger als eine Suchmaschine. Doch hinter dem Farbenfrohen-Logo stecken schon länger ein paar pfiffige Jungs, die immer mal wieder eigene Software entwickeln und viel rum experimentieren. Früher gab es deshalb noch die Google Labs, welches leider inzwischen geschlossen ist. Dieses Projekt war eine Sammlung von Internet-Dienstleistungen, die noch nicht final sind. Sozusagen ein Beta-Test-Labor für die neusten Programme.

Das Unternehmen räumt seinen Mitarbeitern auch einen von fünf Tagen ein, an eigenen Projekten zu Arbeiten. So wurde auch damals der Google Reader programmiert. Angefangen aus einem kleinen Projekt, aufgenommen in Google Labs, war es zum Ende hin ein Hauptbestandteil in der Google-Nav-Bar.

Außerdem schweigen die Jungs aus Mountain View gerne mal über neue Projekte oder was sie so in der Pipeline haben. Erst, wenn etwas wirklich "fertig" ist, wird es meist in Form eines Blogposts der Öffentlichkeit Präsentiert. Wobei "fertig" bei Google immer gerne in Anführungsstrichen geschrieben werden kann. Denn oft haben die Dienste nur die Hälfte, wenn nicht sogar weniger, als die Konkurrenz zu bieten. Ein ganz großes Beispiel ist hier Google Keep und Evernote.

Google präsentiert sich somit immer gerne mit "Schaut mal was wir gemacht haben. Nutzt es, oder lasst es bleiben.". Die Produkte sind bei der Vorstellung nur halbgar und bauen sich dafür kontinuierlich durch User-Feedback auf. Statt von Anfang an ein bisschen mehr Gehirnschmalz in die Sache zu stecken um ein hochwertiges, fertiges, Produkt zu veröffentlichen. Gerne wird behauptet, dass wir User dann nur die "Versuchskaninchen" oder "Beta"-Tester sind. Es wird dem Unternehmen in die Schuhe geschoben Mist abgeliefert zu haben und das dass so nicht weiter gehen kann.

Doch ist das so Falsch? Produkte im Anfangsstadium auf die Leute zu werfen und dann durch diese etwas großes aufzubauen? Ich sage dazu ganz klar nein! Jedes Unternehmen, jeder Mensch, hat eine andere Vorstellung davon, wie ein Release ablaufen soll. Google macht es gerne nach dem Prinzip "Das haben wir gemacht. Wie können wir es verbessern. Was können wir machen, damit es euch gefällt.". Und das ist gut so. Zumindest ist es meiner Meinung nach besser als ein fertiges Produkt zu nehmen und zu sagen "Großes Paket. Alles drin was ihr braucht.".

Was denkt Ihr?
Sollte Google lieber im Vorhinein mit den User kommunizieren?
Oder ist die jetzige Entwicklung ein Segen für euch?

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