25.02.2014

Die Sache mit den kleinen Boliden

Wie fast alle interessierten festgestellt haben läuft in Barcelona die MWC. Als Highlight kann man ganz klar das Galaxy S5 von Samsung nennen. Das Smartphone bietet neben einem Quad-Core Prozessor einen Full-HD Bildschirm mit 5,1 Zoll. Aber um das S5 soll es hier nicht gehen. Sondern eher um letzteres: Um die Größe eines Smartphones.
Der Trend dieses Jahr ist wieder ganz klar zu erkenne. Groß, größer - am größten. Und ich frage mich: Kann es das wirklich sein?! Aber kommen wir erst mal zu den Geräten selbst. Huawei hat bisher jede Menge Smartphones veröffentlicht. Um genau zu sein 5! Davon kein einziges mit einer Diagonale von unter 4,5 Zoll. Samsung, wie schon erwähnt, das S5 mit 5,1 Zoll. HTC hat zwei Handys ins Rennen geschickt und spickt diese mit einem 4,7- und das andere mit einem 5,5 Zoll Display aus. Lenovo kommt auch mit drei Geräten um die Ecke. Auch hier ist das kleinste 4,7 Zoll Groß und das größte 5,3. Das zu den Fakten.
Um mal Historisch anzufangen: Ich hatte ein Galaxy S mit 4 Zoll. Danach ein Sensation mit 4,3 und danach ein Galaxy Nexus und ein Nexus 4 mit jeweils 4,7 Zoll. Ich denke vielen Lesern, die schon entsprechend "Lange" im Geschäft sind und immer aktuelle Hardware haben möchten, geht es ähnlich. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich Tagelang überlegt habe, ob nicht 4,7 Zoll zu groß sind. Anfangs war es auch komisch. Das GNexus war wirklich groß. Passte nicht mehr so richtig in die Hosentasche, ohne dass man es nicht merkt, und auch generell merkte ich: Ich habe jetzt "was größeres". 
Nun gut, man gewöhnte sich dran und auch beim Nachfolger, dem Nexus 4, wurde nicht mehr über die Größe nachgedacht. Allerdings nicht aus dem Grund, dass es mir inzwischen egal war. Sondern weil es schlicht und ergreifend keine alternativen gab - und auch immer noch gibt! 
Die Note Reihe von Samsung wurde mit einem 5,3 Zoll Display "gefeiert". Was ein Klopper, dachten sich damals viele. Inzwischen? Smartphone halt. Wie jedes andere. Dabei wollte Samsung mit diesen Geräten die "Business-Klasse" ansprechen. Pustekuchen. In zwischen sind sie nichts anderes als jedes andere "Phablet". Wobei. Nicht mal mehr das. Die Kategorie ist inzwischen auch verschwunden. Wann höre ich noch Phablet oder auch Smartlet? Eigentlich gar nicht mehr. Alles, egal welche Größe, sind Smartphones. 
Das einzige wirklich High-End Smartphone, welches mit einem "kompakteren" Display daher kommt, ist das Sony Xperia Z1 Compact. Das einzige, mit aktueller Hardware und 4,3 Zoll Bildschirm. Der Rest in dieser Größe ist, wenn noch nicht ausgestorben, in veraltete Hardware gepackt. Dazu gehören zum Beispiel das S3 Mini, S4 Mini, One Mini oder das jüngst vorgestellt G2 Mini. Wobei letztes schon nicht mehr Mini ist.

Die Fragen aller Fragen ist aber: Wieso wollen wir überhaupt ein kleineres Display? Wollen wir (oder ich) einfach nicht dem Trend hinterher, immer größere Geräte zu nutzen? Oder liegt es einfach daran, dass wir immer noch "das Perfekte Smartphone "iPhone"" vor Augen haben? Einst mit 3,5 Zoll großem Display? 
Weder noch. Es kommt ganz stark auf die Bedienung an. Seit 2007 ist viel passiert. Anfangs war ein Smartphone "nur" ein erweitertes Handy, wo man Apps installieren konnte und im Netz surfen. Inzwischen sind sie einfach alles. Ich würde soweit gehen und sagen, dass bei manche Menschen mehr Daten auf dem Smarrtphone sind, als auf deren Computer oder in heimischen Notizen. Im Smartphone ist heute einfach alles! Daher auch der Trend, zu größeren Displays. Man kann nun mal besser an Geräten arbeiten, wenn man mehr sieht und mehr Platz hat. Sieht man ja am typischen Laptop - PC vergleich. Wer richtig arbeiten will, nutzt ein PC. Zumindest einen Bildschirm >= 22 Zoll und externer Tastatur und Maus.

Ich denke viele, die ein kleines Smartphone haben möchte, haben die Euphorie über "den neuen Markt" überstanden. Sie merken, dass ein Smartphone viel kann. Vieles erleichten kann und viel Arbeit abnehmen. Aber das ganze muss nicht auf einem super duper 100 Zoll Bildschirm geschehen. Vielen, was mit einem Smartphone arbeitet, gibt es ebenfalls im Netz. Eigentlich ist ein Smartphone nur eine (bessere?) Schnittstelle zum Internet. Also alles was es am Handy gibt, gibt es im Browser - am PC. Und dort kann man, wie schon erwähnt, besser arbeiten. 
Ich denke schlichtundergreifend der Hype um Smartphones und "Apps" stumpft allmählich ab. Die Märkte sind gesättigt und viele, die "von Anfang an" dabei sind, wissen was geht - was nicht. Innerhalb von einem Jahr wird es nun nicht mehr einen so gewaltigen Sprung von Multicores geben. Es werden nicht mehr im Januar 216 MB RAM und im Dezember 712 MB verbaut. Es ist inzwischen alles "einheitlich". Es ist erschöpft. Also kommen wieder viele runter und denken "Ok, schauen wie das ganze mal Objektiv an". Wofür ein großes Handy? Wofür ein großes Smartphone, welches womöglich nur lästig in der Hosentasche sitzt?

Wie seht ihr das? 
Ganz klar dem Trend "Größer ist besser" hinterher?
Oder auch mal wieder Lust auf was kleines Ordentliches?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen